Für Sie als Anleger wichtig, die besten saisonalen Phasen auf einen Blick in der Praxis schnell zu erkennen und zu bewerten. Dadurch können Sie Ihren Anlageerfolg systematisch steigern, ohne unnötig etwas von Ihrer wertvollen Zeit zu verschwenden.
Das Team von Seasonax und ich haben jahrelange Erfahrung mit saisonalen Verläufen gemacht. Außerdem haben wir umfangreiche Rückrechnungen durchgeführt.
Heute möchte ich Ihnen zeigen, auf was ich besonders achte, um die besten saisonalen Verlaufsmuster zu erkennen.
Am Anfang steht die Wahl des Instruments
Als Erstes wähle ich natürlich ein Instrument. Oft tue ich das einfach manuell, beispielsweise durch Eingabe des Namens meiner Lieblingsaktie ins Suchfeld.
Selbstverständlich nutze ich aber auch regelmäßig den Screener. Mit ihm untersuche ich beispielsweise die Aktien des S&P500 und gibt dazu eine Tabelle aus. Sie enthält oben die Instrumente, die aktuell saisonal besonders aussichtsreich sind. Mit einem Klick wird mir der Chart mit der positiven saisonalen Phase angezeigt. Außerdem verwende ich die Vorschläge, die mir die Kollegen von der Research-Abteilung bei Seasonax anbieten – Sie finden Sie als „Featured patterns“ beim Aufruf von Seasonax.
Dann sehe ich mir den saisonalen Chart an. Sofern dies nicht bereits automatisch durch die Seasonax erfolgte, markiere ich eine gut aussehende saisonale Phase – also ein „Muster“.
Die ersten 7 Tipps zeigen Ihnen ausführlich, wie ich solche Muster bewerte:
1.) Annualized Return
Mein erster Blick gilt dem “annualized return”. Diese Kennzahl sagt Ihnen, was Sie mit diesem Muster aufs Jahr hochgerechnet erzielt hätten. Im Beispiel sind es satte 340,81 Prozent.
konkret? Dazu ein Beispiel: Angenommen eine Aktie hätte im Januar im Mittel der vergangenen 15 Jahre 340,81 Prozent erzielt, eine andere im Februar, eine dritte im März und so fort. Sie als Anleger hätten dann 15 Jahre lang jedes Jahr 340,81 Prozent erzielt, wenn Sie von einer in die nächste Aktie gerollt wären!
Aber Vorsicht: Das sind Vergangenheitswerte. In Zukunft werden sich andere Werte einstellen. Diese können auch deutlich geringer ausfallen. Dennoch bevorzuge ich einen hohen Wert bei “annualized Return”. Es bestehen dann nämlich auch in Zukunft gute Chancen auf einen überdurchschnittlichen Gewinn in dieser guten Phase.
2.) “% Pattern” versus “% Rest”
Mein zweiter Blick gilt dem Kreis rechts oben und den Zahlen, die sich hinter ihm verbergen: “% Pattern” zeigt Ihnen nochmal den annualisierten Ertrag des saisonalen Musters, “% Rest” den annualisierten Ertrag der übrigen Zeit des Jahres.
Hier kommt es auf einen großen Unterschied zwischen den Zahlen an. Denken Sie daran, dass in der Vergangenheit stark gestiegene Werte wie jüngst Tesla oder Bitcoin in vielen Phasen hohe “annualized return”-Werte ausweisen.
Je niedriger dabei aber zugleich der annualisierte Ertrag in der übrigen Zeit des Jahres ist, desto stärker ist die Kraft der Saisonalität in der der markierten Phase – der Anstieg dort ist nicht einfach Folge der generell hohen Performance des Instruments.
3.) Gleichmäßige Verteilung
Ich achte auch auf die Verteilung der Erträge in den einzelnen Jahren im Balkendiagramm “Pattern Returns”. Die Balken sollten nicht zu konträr verlaufen, idealerweise sogar gleich hoch sein. Die Verteilung hilft mir bei der Einschätzung der Regelmäßigkeit eines Musters.
4.) Ausreißer?
Manchmal gibt es das Phänomen, dass einzelne Jahre extreme Verläufe aufweisen, die mit der Saisonalität an den Märkten eigentlich nichts zu tun haben (Ausreißer). Das Balkendiagramm hilft dabei, solche Situationen zu erkennen.
Der Corona-Crash mit seinem Tiefpunkt im März 2020 kann beispielsweise einen saisonalen Verlauf schlechter erscheinen lassen als er tatsächlich ist. In dem Fall verwende ich die Filterfunktion und nehme das Ausreißerjahr heraus.
5.) Aktualität?
Das ist anders als Sie vielleicht denken: Es spielt keine große Rolle, ob ein saisonaler Verlauf auch im Vorjahr eintrat. Das zeigen meine Rückrechnungen. Dass einzelne Jahre anders verlaufen, gehört an der Börse eben einfach dazu.
Grundsätzlich ist die Aktualität aber natürlich schon von Relevanz. Auch saisonale Muster können sich schließlich wandeln. Im Beispiel unten sehen Sie in der rechten Hälfte (grüner Pfeil) gute Resultate, links hingegen (roter Kreis) weniger gute.
Ein solcher Fall ist mir erheblich lieber als umgekehrt! Die guten Werte in den näher zurückliegenden Jahren zeigen mir, dass die Saisonalität aktuell ist.
6.) Anzahl an Jahren
Eine der häufigsten Fragen von Ihnen an unser Support-Team ist, welche Anzahl an Jahren die besten Ergebnisse liefert. Statistisch gesehen gilt natürlich: je mehr, desto besser. Allerdings gibt es nicht für jedes Instrument ausreichend lange Zeitreihen. Manche Muster sind außerdem in den näheren Jahren sehr gut und somit aussichtsreich, davor aber weniger.
Meine Rückrechnungen zeigen, dass bereits bei einer Berechnungsbasis von 10 Jahren ein saisonales Muster eine gute Chance hat, erneut aufzutreten. Ich freue mich aber natürlich mehr, wenn ein Muster auch über noch mehr Jahre positive Werte hat.
7.) Musterlänge
Die Länge eines Musters hängt stark von Ihrem Anlagestil ab: Je kürzer ein Muster, desto besser ist oft der ausgewiesene annualisierte Return. Allerdings steigen Zeitaufwand und Transaktionskosten.
Ich persönlich bevorzuge Musterlängen von 1 bis 2 Monaten, bin aber auch nicht starr darauf festgelegt.
3 Extra-Tipps für Ihr saisonales Trading
Seasonax bietet natürlich noch weitaus mehr Funktionen und Angaben. Sie haben alle ihre Berechtigung, aus Platzgründen habe ich sie hier aber nicht aufgezählt.
Drei weitere Tipps möchte ich aber noch nennen, da sie für Sie besonders wertvoll sein können:
• Wenn ein Instrument in vergangenen Jahren schwach verlief, verschieben sich die Maßstäbe. Goldminen beispielsweise waren von 2011 bis 2015 in einer Baisse. Dementsprechend sind die Balken in diesen Jahren tendenziell niedriger. Dahinter kann sich dennoch eine gute Saisonalität verbergen. Sie kann Ihnen gute Resultate bieten, sollten die Minen in eine Hausse kommen.
• Die Zahlenangaben von Seasonax sind aus Sicht eines Käufers. Also bezüglich Long-Positionen – die Einheitlichkeit sorgt für Klarheit. Wenn Sie short gehen wollen, sind entsprechend Muster, bei denen ein Verlust ausgewiesen ist, positiv.
• Ich bin von der Saisonalität aufgrund langjähriger Erfahrung, eigener Rückrechnungen und akademischer Studien überzeugt. Ich bleibe jedoch realistisch und setze auch an der Börse nie alles auf eine Karte. Bei der Saisonalität geht es wie bei jedem guten Börsenverfahren um Wahrscheinlichkeiten, nicht um Gewissheiten.
Herzliche Grüße,
Dimitri Speck
Gründer und Chef-Analytiker vo Seasonax