Die Probleme um die chinesische Bauträgergesellschaft Evergrande sorgt für Unruhe an den Aktienmärkten – und jetzt hat auch noch der Oktober begonnen. Dieser Monat hat einen besonders schlechten Ruf.
Ist das gerechtfertigt?
Oktober ist der gefährlichste Monat
Sehen Sie sich dazu die extremen Bewegungen genauer an. Die Tabelle zeigt Ihnen die 20 stärksten Tagesrückgänge im Dow Jones. In roter Farbe habe ich Ihnen die Fälle markiert, die im Oktober stattfanden.
Die 20 stärksten Tagesrückgänge im Dow Jones
Im Oktober geht es sehr oft nach unten. Datenquelle: Wikipedia, us.spindices.com
Wie Sie sehen, fanden 9 der 20 stärksten Rückgänge im Oktober statt. Das ist weit überproportional. Der Oktober hat also die Neigung zu vielen starken Kursstürzen.
Auch extreme Verläufe sind real
Ganz anders sah es hingegen beispielsweise in der ersten Jahreshälfte aus. In diesen 6 Monaten kam es nur zu 2 der 20 stärksten Rückgänge.
Der schlechte Ruf des Oktobers kommt also nicht von ungefähr.
Doch von den Extrem abgesehen: Wie verläuft der Oktober im Mittel?
Oktober läuft seitwärts
Um das für Sie zu untersuchen, zeige ich Ihnen den saisonalen Chart des Dow Jones über einen sehr langen Zeitraum. Im Unterschied zu üblichen Charts bildet ein saisonaler Chart nicht den Kurs über einen bestimmten Zeitraum ab. Vielmehr zeigt er den mittleren Verlauf über viele Jahre in Abhängigkeit von der Jahreszeit. Hierzu werden aus den Kursen von in diesem Fall 124 Jahren Mittelwerte gebildet. Auf der horizontalen Achse des Charts ist die Zeit im Jahr eingetragen, auf der vertikalen Achse weist er Preisinformation auf.
Im Chart sehen Sie also den typischen saisonalen Kursverlauf auf einen Blick.
Dow Jones, saisonaler Verlauf, ermittelt über 124 Jahre
Im Mittel verläuft der Oktober seitwärts. Quelle: Seasonax
Wie Sie erkennen können, ist der September, nicht der Oktober der schwächste Monat. Letzterer verläuft insgesamt seitwärts Dieser ist zwar unterdurchschnittlich.
Der schlechte Ruf des Oktobers kommt also von besonders starken Rückgängen her, die tatsächlich gehäuft im Oktober auftreten. Sie betreffen einzelne Tage, können sich aber auch auf den gesamten Monat auswirken.
Wählen Sie dazu ein Instrument und markieren Sie mit der Maus einen Zeitraum – beispielsweise den Oktober. Dann finden Sie unten Auswertungen zu den einzelnen Jahren. Auf diese Weise können Sie Ihr Portfolio auch in Hinsicht auf die Vermeidung von Extremrisiken optimieren!
Herzliche Grüße,
Dimitri Speck
Gründer und Head Analyst von Seasonax
PS: Reduzieren Sie Ihre Risiken durch saisonale Analysen!